11. Tag: Wegsperrung

Am Morgen trafen zwei Frühstücks-Welten aufeinander. Björn hatte am Abend versucht Käse und Schinken für das Frühstück zu ordern. Das ist sogar gelungen, allerdings ohne Brot und Löffel für die Cornflakes gab es irgendwie auch nicht. Es herrschte schon leichte Irritation, als ein zweiter Café bestellt wurde und gar schieres Entsetzen bei der Bestellung von 8 Panini zum Mitnehmen. (Wir fanden jetzt 2 pro Person nicht sooo viel). 8 Panini zu belegen, dauerte natürlich eine Weile und so kamen wir trotz Frühstück um 7.00 erst nach 8.00 los. Kaum waren wir raus, dröhnten auch schon wieder die Bässe der Après Ski Musik.


Das ein anstrengender Aufstieg kommen würde, hatten wir ja schon gestern gesehen. Am Anfang war der Weg zumindest noch gemäht. Später mussten wir uns durch tiefes Gras kämpfen und zeitweise führte der Pfad mitten über eine Kuhwiese. Das machte die Wegfindung nicht ganz einfach. Anfangs fand ich das mit den GPS Tracks fast ein wenig übertrieben, aber heute habe ich sie sehr zu schätzen gelernt. Den höchsten Punkt auf 2165 m erreichten wir am Monte Saccarello, wo eine große Christusstatue (Il Redentore) steht. Von hier hat man angeblich eine wunderschöne Sicht in Richtung Meer. 


Wir hatten leider keine – nur einen White out, da sich der Monte Saccarello während unseres Aufstieges in dichte Wolken hüllte. Nach einer kurzen Rast, ging es durch einen sehr steilen, blühenden Hang wieder runter. Von weitem hörten wir, dass eine Schafherde auf uns zu kam. Leider kam auch Hundegebell dazu… Die Schafherden haben hier alle Hütehunde, die recht aggressiv werden, wenn man ihrer Herde zu nahe kommt. Wir beschlossen daher erstmal die Schafe vorbei zu lassen. Es wäre eh kein Durchkommen gewesen, da sie den kompletten Weg okkupierten und wir von einem wahren Meer von Schafen umflutet wurden. 


Nach einer Weile waren die Schafe an uns vorbei und nur die Hunde standen noch auf dem Weg. Der eine schien uns allerdings für Schafe zu halten, zumindest wollte er uns nicht durch lassen, bellte und knurrte. Wir sind ganz langsam an ihm vorbei, aber ein wenig mulmig war mit schon. Als er uns auch noch 2x wild bellend hinterher kam, sah ich ihn schon in meiner Wade hängen. (Wahrscheinlich wollte er uns ’nur‘ zu seiner Herde zurück treiben). Zum Glück gab er wenig später auf. 


Es ging weiter bergab, der Weg wurde breiter und schließlich verlief er nur noch auf Militärpisten. Die hatten wenig Steigung, waren auf Dauer aber ganz schön langweilig, zumal die Wolken sich nicht richtig lichteten und nicht viel zu sehen war. Gegen Ende des Weges fing es an zu donnern und es wurde immer nebeliger. Die Landschaft änderte sich und neben uns tauchten Felswände aus bröckeligem Schiefergestein auf. Der Abstieg zum Rifugio Allavena verlief auf einem nervigen Militärweg, der aus lauter hochgestellten Steinen bestand und dazu noch steil war. Das ist sehr unangenehm zu laufen, da man immer von Stein zu Stein balancieren muss. Von daher waren wir froh als wir endlich ankamen. Kurze Zeit später fing es richtig an zu schütten. Sogar der Kaminofen wurde angezündet, um die feuchte Kälte zu vertreiben und verbreitet nun muckelige Wärme. 


Für viel Belustigung sorgte die Essens- und Getränkeabfrage. Unter anderem gab es eine regionale Spezialität: Ziege und bei allen anderen Getränken als Vino Rosso wurde völlig empört gesagt , dass das gar nicht ‚per la cabra‘ gehe. Gut, dass ich mich für Salsicca entschieden hatte 😉 Das Essen war im übrigen fantastisch.

Monesi di Triora – Colla Melosa +1350 Hm / -1180 Hm ca. 23,5 km unterwegs 7 3/4 Std.


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