8. Tag: 5200 Stufen

Heute war die Nacht kurz, um 1 Uhr klingelte bereits der Wecker. Aufbruch zum Adams Peak (2243 m), 5200 Treppenstufen und knapp 1000 Höhenmeter. Obwohl der Adams Peak nur der fünfthöchste Berg Sri Lankas ist, ist er doch der Bedeutenste und für Buddhisten, Hindus, Muslime und Christen gleichermaßen ein Pilgerberg. Auf dem Gipfel soll Buddha (oder Shiva, oder Adam) einen Fußabdruck hinterlassen haben. Schlaftrunken machten wir uns auf den Weg. Schon um 1.30 Uhr war der Weg zum Adams Peak recht voll. Einige Leute waren wie wir auf dem Weg nach oben, viele Pilger kamen vom Berg herunter. Sie waren am Tag zuvor aufgestiegen, hatten die Nacht auf dem Berg verbracht und kamen uns nun entgegen. Alle, egal ob uralte Frauen und Männer, Säuglinge auf dem Arm ihre Eltern, Großfamilien, Paare – wirklich alle scheinen diese Pilgerreise auf sich zu nehmen.


Der Weg zum Gipfel mit dem Tempel mit dem Fußabdruck Buddhas (oder Adams, oder Shivas) ist gesäumt mit Ständen: Tee, Süßigkeiten, Mützen, Stofftiere und anderes Zeug lassen sich erwerben. Insbesondere Mützen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die meisten Einheimischen laufen zwar Barfuß oder in Flipflops und mit T-Shirt, tragen aber eine Mütze. Weissrote Weihnachtsmützen sind ebenso zu bewundern wie Mützen in hässlichsten Mustern und Farben.


Je höher wir kamen desto voller wurde der Weg. Nach 2/3 der Strecke empfahl uns unser Guide eine Abkürzung durch den Dschungel zu nehmen, damit wir nicht im Aufstiegsstau stecken blieben. 8000 Leute sollten auf dem Weg nach oben sein. Also Stirnlampen rausgeholt und ab auf den Dschungelpfad. Nett so eine Nachtwanderung. Nach kurzer Zeit traffen wir auf einen der Aufstiege von der anderen Seite des Berges. Die Treppen wurden zusehens steiler und immer häufiger machten erschöpfte, verzweifelt aussehende Menschen auf den Stufen Rast. Dann endlich oben angekommen. Schnell die Schuhe ausgezogen und unserem Guide zum Tempel mit dem Fußabdruck gefolgt bevor dieser von 5:30 bis 7:00 für die Puja geschlossen wurde. Wie Sardinen schoben wir uns durch den Tempel, wo von dem Fußabdruck rein gar nichts zu sehen war, da er mit einem Tuch verdeckt war. Egal die Atmosphäre mit den ganzen Pilgern war den Aufstieg wert, auch wenn von den vielen Stufen, ganz schön die Beine zitterten.


Dann würde unser Guide etwas hektisch – wir mussten uns beeilen, um gute Plätze für den Sonnenaufgang zu finden. Das Gedränge wurde tatsächlich noch dichter, aber wir fanden noch einen schönen Platz und bewunderten das Spektakel.

Dann kam der lange Abstieg (diesmal ohne Abkürzung) und eine kurze Rast im Hotel bevor wir mit der Bahn durch das Hochland nach Nuwara Eliya fuhren.


In Nuwara Eliya schauten wir uns den Markt an und probierten einige Obstsorten. Mangostane schmeckt sehr lecker, ist aber in Deutschland wohl nicht zu bekommen.

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