5. Tag Kammwanderung mit Steilabstieg 

In Darjeeling hatten Maike und ich Khatags geschenkt bekommen. Es ist dort Brauch Gästen bei Besuchen einen Khatag um den Hals zu legen und dem Beschenkten damit gute Wünsche und Schutz mit auf den Weg zu geben. Unsere Khatags haben ihre Aufgabe in Indien und Nepal vollauf erfüllt und uns gut beschützt. Eigentlich wollten Maike und ich sie in Kathmandu gemeinsam in einem Tempel zurück lassen, irgendwie kam es dazu aber vor unserem Abflug nicht mehr. Mein Khatag hat mich auf den GTA begleitet und nun in einer kleinen Kapelle in Palent mit Blick aufs Valle Maira ein neues zu Hause gefunden.  

 Nach einer kleinen Tour durch Garten, Gewächshaus und zu den Hühnern, brachten uns Valeria und Marco mit dem Auto nach Celle di Macra. Wir verabschiedeten uns herzlich und machten uns weiter zu Fuß auf den Weg. Diesmal erst steil hinauf auf den Monte Bastia und weiter als Kammwanderung. Die schöne Aussicht konnten wir leider nicht genießen, da wir völlig in Wolken gehüllt waren.  

 An der Abzweigung nach Valliera wurde die Sicht besser. Es ging erst auf einem Graskamm (fast einem Grasgrad) entlang, der zu beiden Seiten recht tief blicken ließ und im Anschluss die Cresta del Balou hinab, einem weiteren Graskamm, der steil (750Hm in einer knappen Stunde) und direkt geradeaus hinunter nach Valliera führte. Eigentlich hatten wir uns Valliera ähnlich ruhig wie Palent vorgestellt. Es stellte sich jedoch raus, dass Valliera gerade eine Großbaustelle ist, da alle alten Häuser restauriert und neue Häuser im alten Stil für eine Feriensiedlung gebaut werden. So nahmen wir unseren Café direkt unterm Baukran und beim Gekreisch der Kreissägen ein. Das Refugio war auch ziemlich voll und abends gab es noch eine Grossgruppe zum Abendessen. Uns störte das nicht weiter, wir hatten unseren Tisch direkt vorm Kaminofen und konnten das Treiben beobachten. Allerdings war der Traum vom friedlichen Leben als Rifugio Betreiber auch schon wieder ausgeträumt – hier artete das in Stress aus…

Celle die Macra – Valliera ca. 13 km +950 Hm / -800 Hm unterwegs 5 1/2 Std.


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Kommentare

2 Antworten zu „5. Tag Kammwanderung mit Steilabstieg “

  1. Avatar von Maike

    Liebe Bettina,
    meiner ist übrigens doch in Nepal geblieben – in Kathmandu. An der kleinen Gebetsstelle nahe des „Kreisels“, an dem wir jeden Tag vorbei sind. Er wollte unbedingt in Kathmandu bleiben…
    Schön, dass deiner nun auch einen guten Ort gefunden hat 🙂
    LG

    1. Avatar von ctadmin
      ctadmin

      Liebe Maike, wenn Deiner unbedingt in Katmandu bleiben wollte – ich weiß genau welche Genetsstelle Du meinst. Habe sogar ein Foto davon bei unserem ersten Gang durch Kathmandu (vor dem Helambu Trek) gemacht. LG