11. Tag Auf einer nepalesischen Hochzeit

Der heutige Tag war für eine Überraschung gut. Andrew hatte schon erzählt, dass er am 16. zu einer Hochzeit eingeladen ist. Als wir heute gerade zu einer kleinen Wanderung aufbrechen wollten, stellte sich heraus, dass wir mit sollen. Ups, das war jetzt etwas unerwartet. Wir haben unsere Tour verkürzt, schön geduscht und soweit es unsere Klamotten zu ließen hübsch gemacht. Mittags ging es dann zu Fuß los, Andrew mit einem Affenzahn vorweg, wir hinterher. Eine halbe Stunde lang ging es auf schmalen Pfaden an den Hängen entlang. Danach waren wir verschwitzter als direkt nach unserer morgendlichen Tour und vor dem Duschen… Kaum waren wir bei der Hochzeit angekommen brach ein heftiges Gewitter mit Platzregen, Hagel und allem was dazu gehört los und wir suchten erstmal Schutz unter einem Dach (welches zur Bar gehörte). Alle waren sehr um unser Wohl bemüht und wir wurden ordentlich beäugt – außer Andrew waren wir die einzigen Westler und somit eine ziemliche Attraktion! Hochzeiten dauern einen ganzen Tag und es werden sämtliche Verwandte, Bekannte, Nachbarn etc. eingeladen – in diesem Fall 800 Familien. Zum Glück kommen nicht alle gleichzeitig, sondern wann es gerade passt, so dass es sich ein wenig verteilt… Es waren diverse Zelte bzw. Überdachungen aufgebaut für Bar, Essen etc. Getrunken wurde Bier und Raksi (Reisschnaps, der durch Rhododendron eine leicht rosa Färbung hat und eher übler Fusel ist) und zwar nicht zu knapp. Zu Essen gab es Reis und dazu verschiedene Speisen (mit Huhn , mit Schwein, mit Gemüse und mit Chili und natürlich auch Dhal) – alles ordentlich gewürzt bzw. ziemlich scharf und ganz lecker. Später machten wir dann dem Brautpaar unsere Aufwartung und gratulierten – die Ärmsten mussten die ganze Zeit in einem Kabuff sitzen und die Glückwünsche über sich ergehen lassen. So richtig glücklich sahen sie nicht dabei aus. Nach knapp 3 Stunden suchten wir das Weite, da es alle gut mit uns meinten und ständig Bier nachfüllten, ob man wollte oder nicht… Aber ein sehr unerwartetes und schönes Erlebnis war die Hochzeit 🙂

Das Gewitter hatte dann noch zur Folge, dass auf der Karmi Farm der Strom ausgefallen ist und wir hier nun heimelig bei Kerzenlicht sitzen.


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