4. Tag: Kunstvoller Aufstieg

Heute ging es zur Ferrata Artpinistico delle Niere, einem Klettersteig auf dem man einige Kunstwerke bewundern kann – wenn denn die Aufmerksamkeit dafür reicht. Der Einstufung nach auch der schwierigste der bisherigen Klettersteige – C.

Erstmal haben wir uns allerdings verlaufen. Statt direkt beim Parkplatz in den Klettersteig einzusteigen, sind wir durch den Wald geirrt und haben auf italienische Beschilderungen geschimpft. Irgendwann bemerkten wir allerdings unseren Fehler und haben den Einstieg dann doch gefunden.

Die ersten Meter waren gleich deutlich kletterlastiger als die vorherigen Touren. Nach einigen Höhenmetern wurde der Weg immer ausgesetzter. Wir erreichten die schwierigste Stelle: ein 15 Meter senkrechter Aufstieg, eingestuft als C, mit ordentlich Tiefblick. Nach einigen Diskussionen war die Entscheidung getroffen – ich kehrte um, Björn kletterte weiter und wir trafen uns nach der Schlüsselstelle wieder (die ließ sich zum Glück umgehen).

Wieder vereint ging es weiter den Berg hinauf. Das Terrain blieb ausgesetzt (so ausgesetzt, dass ich mich doch einige Male sehr zusammen reißen musste). Immer wieder galt es luftige Bänder zu queren. Irgendwann dann der höchste Punkt. Fotos, kurze Pause und ein Fluchen: da wo ein Draht wirklich mal sinnvoll gewesen wäre, gab es natürlich keine Sicherung!

Ausgesetzt aber weiterhin schön ging es nun den Berg wieder hinunter. Die nächste Schlüsselstelle, ein C Abstieg, meisterte ich diesmal problemlos. Nichtsdestotrotz hat mich dieser Klettersteig einige Nerven gekostet… Auf dem Parkplatz dann endlich das wohlverdiente Focaccia. Gesättigt, noch voller Adrenalin und unbelehrbar wie immer entstand der Plan noch schnell die Mini Ferrata Ballino – Cascata Rio Ruzza beim Lago di Tenno zu machen. Natürlich verliefen wir uns erstmal wieder und als wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich vor dem Wasserfall standen, war die Luft raus. Ich hatte keine Lust mehr, war todmüde und hungrig. Björn stieg noch schnell in den kurzen senkrechten Steig ein. Nach wenigen Minuten war der Kessel erreicht und der Steig auch schon zu Ende. Einige Fotos und schnell zurück nach Arco. Wir wollten endlich duschen und hatten einen Bärenhunger. So standen wir auch pünktlich zur abendlichen Öffnungszeit bei der Pizzeria auf der Matte.


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