St Davids

6. Tag: St Davids

Die Wettervorhersage sagt für heute den schönsten Tag unseres bisherigen Urlaubs voraus. Wir sind gespannt und machen uns auf den Weg nach St. Davids um von dort auf dem Pembrokeshire Coast Path nach St. Justinians zu laufen. Dort soll es dann einen Bus geben der uns zurück zum Parkplatz bringt.

Der erste Blick auf St. Davids wirkt vielversprechend, aber den Ort und seine gewaltige Kathedrale bewahren wir uns für später auf. Erstmal soll es 10 km an der Küste entlang gehen. Die Wettervorhersage behält recht. Der erste Tag des Urlaubs ohne einen einzigen Tropfen Regen! Aber die Halbinsel St. David gilt auch als einer der sonnigsten Flecken Wales – was auch immer das heißen mag 😉

Der Weg führt immer nahe der Klippen entlang. Links das Meer, rechts blühende Heide. Tiefe Einschnitte zwingen uns immer wieder große Bögen zu laufen. Versteckt in einem dieser Einschnitte liegt Porth Clais an der Mündung des Alun. Viele kleine Fischerboote und eine Imbissbude mit Getränken und Essen. Auch hier lässt sich wieder der walisische Pragmatismus entdecken. Zum Beladen des Bootes wird kurzer Hand das Auto rückwärts ins Wasser an das Boot gefahren.

Weiter gehts. In der zweiten Häfte ändert sich der Weg. Es wird felsiger und die Heide wird durch Schafweiden ersetzt. Bald kommt Ynys Dewi (Ramsey Island) in Sicht. Zwischen der Insel und der Küste Wales sehen wir viele Wellen und Strudel, von den gewaltigen Gezeitenströmen („The Bitches“ genannt) verursacht. Anscheinend wir hier auch versucht Energie daraus zu gewinnen. In St. Justinians, wo sich die Lifeboat Station der Halbinsel bedindet, fährt uns der Bus vor der Nase weg. Was solls wir trinken noch einen Kaffee bis der nächste 30 Minuten später kommt. Super Takt für einen Touristen Shuttle – könnte sich der Harz eine Scheibe abschneiden…

Zurück in St. Davids – übrigens die kleinste Stadt Großbritanniens und seit Jahrhunderten Wallfahrtsort – besuchen wir die beeindruckende Kathedrale gleichen Namens aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist auch der Grund, warum St Davids trotz Dorfgröße den Stadtstatus hat. Im Mittelalter galt, dass zwei Wallfahrten zur St Davids Cathedral einer Wallfahrt nach Rom gleichgesetzt wurde, wenn das mal keine Werbung war;-) Auch das Innere der Kathedrale begeistert uns, insbesondere die Holzdecke mit ihren Verzierungen – und auch hier finden sich die bestickten Sitzkissen wieder bzw. nun weiß ich auch, dass es eigentlich Kniekissen sind auf denen die Betenden knien können.

Auf dem Rückweg bringt sich leider mal wieder unser Auto in Erinnerung: mehrfach meldet es eine Störung im Bremssystem. Zwar gibt es kein Problem beim Bremsen und sie sind ja auch gerade erst neu gemacht , aber es fühlt sich vor allem auch wegen dem Fiasko in Italien nicht so toll an. Wir hoffen das Beste – denn morgen soll es nach Skomer Island zum Puffins (Papageientaucher) gucken gehen.


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