10. Tag: Rosazza – Oropa

Frühstück, Rucksack packen, Füße und Knie wieder an die Bewegung gewöhnen – unsere morgendliche Routine. Als erstes ging es zum Santuario di San Giovanni auf Wegen die scheinbar schon länger niemand mehr genommen hat, so zugewachsen waren sie zum Teil. Es sollte wieder ein heißer Tag werden, aber morgens war es noch angenehm, so dass wir bald beim Santuario di San Giovanni ankamen. Das Gelände lag verlassen da. Restaurant und Toiletten geschlossen. Einige Autos standen auf dem Hof, aber es war niemand zu sehen. Wir schauten uns kurz die schöne Kirche an und gingen weiter.

Santuario di San Giovanni

Die Empfehlung unseres Wanderführers war nicht der markierten GTA zu folgen, da diese teilweise auf einer beliebten, befahrbaren Panoramastraße verläuft. Stattdessen wollten wir den alternativ vorgeschlagenen, höhengleichen Weg gehen. Schon früh warnte jedoch ein Schild vor abgerutschten Wegen und so nahmen wir dann doch die GTA inklusive der extra Höhenmeter. Interessiert stellten wir fest, dass es am Beginn der Straße zwar mittlerweile ein Schild ‚Straße gesperrt‘ gab, aber niemand davon Kenntnis zu nehmen schien. Autos, Motorräder und Fahrradfahrer fuhren an uns vorbei…

Nach einem Stück durch den Wald kam wir etwas höher wieder auf die Straße und jetzt wurde der Verkehr tatsächlich weniger. Keine Autos mehr, nur noch einige Motorrad- und hauptsächlich Fahrradfahrer, von denen einer bei 10% Steigung noch Kraft für ein Schwätzchen mit uns fand. Statt der GTA über den Pass zu folgen, was weitere Höhenmeter bedeutet hätte, sind wir noch 5 Minuten die Strasse entlang um bei der Locanda della Galleria Rosazza zu essen. Eine hervorragende Entscheidung, auch wenn wir erst eine halbe Stunde warten mussten, da die Locanda Besetztung uns mitteilte, dass sie erst selber essen müssten und dann könnten wir (und die ganzen anderen Gäste, die zwischenzeitlich eintrafen) etwas bekommen. Tja, Essen ist wichtig? Bestimmt 1 1/2 Std. saßen wir dort in der Sonne, genossen das Essen und die Landschaft.

Außerdem eröffnete sich uns bei der Locanda ein Short cut – die Galleria di Rosazza ein 350 Meter langer Tunnel von 1897 der extra als Verbindung für Kutschen und Fuhrwerke zwischen den Wallfahrtsorten San Giovanni und Oropa gebaut worden war. Der Tunnel war schnell durchquert und auf der anderen Seite des Berges ging es durch Wald hinunter nach Oropa.

Oropa

Oropa ist eine gigantische Pilgeranlage (und UNESCO-Weltkulturerbe). Bis zu 3000 Leute fasst die Hauptkirche. Neben Gott gibt es ganz irdisch auch 350 Zimmer von spartanisch bis Luxusklasse, 13 Restaurants, Andenkenläden und mehr. Spannend waren lange Gänge voller Ex voto Bekenntnisse. Dort gab es unglaublich viele Autounfälle, aber auch Tritte vom Pferd, Überfälle, obskure Arbeitsunfälle, Krieg und vieles mehr. Während die schwarze Madonna nicht so beeindruckend war.

Ex voto

Rauf: 650m Runter: 400m Distanz: 14km Unterwegs: 5 1/2 Std.

Cena: Björn – Antipasti Misti* – Salsiccia ai funghi con polenta Tina – Gnocchi Rosso – Trota

*Björn hatte das Glück oder Pech noch einen weiteren Teller mit weiteren Antipasti Misti bekommen zu haben, als wir das anmerkten, meinte die Bedienung nur, der würde dazu gehören… Danach war er Björn jedenfalls satt?


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